Seit 2012 bietet das EU-Reifen-Energieetikett eine klare und einheitliche Klassifizierung der Reifenleistung für Rollwiderstand, Bremsen auf nasser Fahrbahn und Außengeräusch. Die Kennzeichnungen helfen den Verbrauchern, beim Reifenkauf fundierte Entscheidungen zu treffen, da sie ihre Prioritäten anhand der Parameter leicht festlegen können.
Mit der Verordnung (EG) Nr. 1222/2009 wurde erstmals die Verpflichtung eingeführt, Pkw- und Transporterreifen mit einem Aufkleber mit der Kennzeichnung auf den EU-Markt zu bringen. Diese Verordnung wurde aufgehoben und durch die Verordnung (EU) 2020/740 mit Beginn der Anwendung am 1. Mai 2021 ersetzt. Mit der Verordnung wurde ein Rahmen für die Bereitstellung harmonisierter Informationen zu Reifenparametern durch die Kennzeichnung geschaffen, damit die Endnutzer beim Reifenkauf eine fundierte Entscheidung treffen können, um die wirtschaftliche und ökologische Effizienz des Straßenverkehrs durch die Förderung kraftstoffeffizienter, sicherer und geräuscharmer Reifen zu steigern.
Reifen sind in den Klassen F und G für den Rollwiderstand und die Nasshaftung nicht mehr zugelassen, weshalb die neue Skala nur noch 5 Klassen (A bis E) umfasst. Die neuen Energiesymbole machen besser deutlich, dass die Kraftstoffeffizienz sowohl für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als auch für Elektrofahrzeuge gilt. Im unteren Teil wird immer die Klasse des externen Rollgeräuschs angegeben, einschließlich des Messwerts des externen Geräuschpegels in Dezibel.
Die Kraftstoffeffizienzklasse reicht von A (am effizientesten) bis E (am wenigsten effizient). Ein Reifen der höchsten Klasse hat einen geringeren Rollwiderstand und benötigt daher weniger Energie, um das Fahrzeug zu bewegen. Dies führt zu niedrigeren Energiekosten (fossile Brennstoffe oder Strom).
Die Nasshaftung beschreibt die Leistung eines Reifens unter nassen Bedingungen, und die Klassen reichen von A (kürzerer Bremsweg auf nassem Asphalt) bis E (längster Bremsweg).
Die Klasse des externen Rollgeräuschs reicht von A (wenig Lärm außerhalb des Fahrzeugs) bis C (höchster Lärm). Das externe Rollgeräusch, das von den Reifen verursacht wird, wird in Dezibel gemessen. Dieses Geräusch unterscheidet sich von dem
"Hohlraumgeräusche", d. h. Geräusche, die von den Felgen in den Innenraum des Fahrzeugs übertragen werden.
Nach der neuen Verordnung besteht die Möglichkeit, zusätzlich zum bisherigen Reifenlabel im unteren Teil des Reifenlabels (neben dem Piktogramm für das externe Rollgeräusch) ein Symbol für die Haftung auf Eis und/oder starkem Schnee anzubringen, wenn die Reifen die Mindestwerte für den Schneehaftungsindex oder den entsprechenden Mindestwert für den Eishaftungsindex erfüllen.
Reifen, die für schwere Schneeverhältnisse geeignet sind, tragen das Piktogramm für Schneegriffigkeit ("3 Peak Mountain Snowflake") oder das Symbol "alpin", das sich auch auf der Seitenwand dieser Reifen befindet. Nordische Winterreifen (Reifenklasse C1) für den Einsatz auf vereisten Oberflächen sind mit einem Symbol (Eisgriff-Piktogramm) versehen, das einen Eisstalagmiten darstellt.
Der QR-Code, der mit einem Smartphone oder einem anderen geeigneten Lesegerät gelesen werden kann, soll diese und zusätzliche Informationen für jede einzelne Reifentypkennung über einen Link zum öffentlichen Teil der neuen europäischen Produktdatenbank für die Energiekennzeichnung (EPREL) liefern. Ein Link zu dieser Datenbank ist auch auf der YOKOHAMA-Website (www.yokohama.eu) zu finden. Sie können die Informationen der Datenbank auch in gedruckter Form bei Ihrem Reifenhändler erhalten.
Weitere Bestandteile der Kennzeichnung sind der Handelsname oder die Marke des Lieferanten, die Reifentypbezeichnung, die Bezeichnung der Reifengröße, die Tragfähigkeitskennzahl und das Symbol für die Geschwindigkeitskategorie, die Reifenklasse und außerdem die Seriennummer der Vorschrift (im unteren Teil des Reifenetiketts).
Erfahren Sie, wie Reifen nach den neuesten EU-Vorschriften hinsichtlich Haftung, Effizienz und Geräuschentwicklung bewertet werden.